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Frühlingserwachen in Rheinstetten

Frühblüher wie der Blaustern bieten Insekten schon früh im Jahr den für sie so wichtigen Pollen und Nektar. Foto: NABU/A. Marquardt

Frühblüher auf den „Natur nah dran“-Flächen locken erste Blütenbesucher

Im zeitigen Frühjahr blitzen erste farbige Blütenköpfe auf den „Natur nah dran“-Flächen hervor. Frühlingsboten wie Blaustern, Krokus und Winterling erfreuen nicht nur das menschliche Auge, sondern bieten ein wichtiges Nahrungsangebot für Insekten. Denn einige Wildbienen sind schon früh im Jahr unterwegs und haben Schwierigkeiten, Nektar und Pollen zu finden, weil nur wenige Pflanzen zu dieser Zeit blühen. Die Farbtupfer tun den Flächen gut: Nach der Umgestaltung im Oktober sahen die Flächen in den letzten Wochen noch karg aus. In Rheinstetten wurden mit Unterstützung des NABU acht Grünflächen naturnah umgestaltet, sodass sie sich schrittweise zu Lebensräumen für Insekten und andere Tiere entwickeln.

Wildbienen sind früh im Jahr unterwegs

Zu den ersten Brummern, die man im Frühjahr beobachten kann, gehören Hummeln, genauer gesagt junge Hummelköniginnen. Sie sind bereits bei Temperaturen zwischen zwei und sechs Grad auf der Suche nach einem Nistquartier, um ein neues Volk zu gründen. Auch Mauerbienen und Holzbienen gehören zu den summenden Frühstartern. So zum Beispiel die Blauschwarze Holzbiene, die „Wildbiene des Jahres“ 2024. „Die Männchen der Wildbiene des Jahres schwirren bei wärmeren Temperaturen schon im Februar aus ihren Winterquartieren und suchen nach Weibchen. Geduld ist gefragt, denn die Weibchen verlassen erst etwas später ihre Kinderstuben“, so Martin Klatt, NABU-Wildbienenexperte und Projektleiter von „Natur nah dran“. Die Weibchen der Blauschwarzen Holzbiene zählen mit zwei bis drei Zentimetern zu den größten Wildbienen in Deutschland und fallen durch ihre bläulich glänzenden Flügel auf.

Frühblüher sind optisch und ökologisch wertvoll

Beim Blütenbesuch sind die geflügelten Frühstarter nicht sehr wählerisch. Während manche Wildbienen sich auf ganz bestimmte heimische Pflanzen spezialisiert haben, sind im Vorfrühling nur sogenannte „Generalisten“ unterwegs, die von unterschiedlichen Pflanzenfamilien Pollen sammeln. Deshalb kommen auf „Natur nah dran“-Flächen neben heimischen Arten, wie Blaustern und Hohlem Lerchensporn, auch Krokus, Winterling und Traubenhyazinthe zum Einsatz. Diese wurden vor mehreren hundert Jahren durch den Menschen in Deutschland eingeführt, gelten mittlerweile aber als etabliert und bereichern neben heimischen Wildpflanzen das Nahrungsangebot für Insekten im Frühjahr. Sie haben einen hohen ökologischen Nutzen und sind nicht mit invasiven Arten zu verwechseln.

Rheinstetten hat 2023 eine Förderung im Projekt „Natur nah dran“ erhalten, um öffentliche Grünflächen in wertvolle Biotope umzuwandeln. Diese liegen an folgenden Standorten:

  1. Ehemaliges Wechselflorbeet Rastatter Straße / Ecke Bickesheimer Straße
  2. Verkehrsteiler Hertzstraße
  3. Wilhelm-Danner-Straße – ehem. Wechselflorbeet
  4. Am Bitterberg – Wiese
  5. Am Bitterberg – Verkehrsinsel
  6. Zwei Flächen am Hallenbad Forchheim

Last modified: 11. März 2024