Begeisterte Gesichter nach dem zweitägigen intensiven fachlichen Austausch zum Welterbe in Baden-Baden. (v.l.n.r.): das städtisches Kernteam, bestehend aus Lisa Poetschki (Leiterin, Stabstelle Welterbe), Thomas Schwarz (Leiter Fachbereich Planen und Bauen), Smriti Pant (Wissenschaftliche Mitarbeiterin Welterbe) mit Marie Schneider (Landesamt für Denkmalpflege Baden-Württemberg), Klaus Lingenauber und Prof. Brigitte Mang (ICOMOS DE Monitore), Dr. Denise Beilharz (Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen) sowie Markus Brunsing, Daniel Noyes und Rudolf-Karl Teichmann (Stadtverwaltung Baden-Baden).
Foto: Sibylle Hurst / Stadt Baden-Baden
Die Thermalwasserquellen, die einzigartige Stadtlandschaft Baden-Badens, das historische Villengebiet Annaberg, die prächtige Lichtentaler Allee und die pittoreske umliegende Kurlandschaft – all das und mehr haben sich letzte Woche zwei Vertreter des Deutschen Nationalkomitees von ICOMOS (Internationaler Rat für Denkmalpflege) in Baden-Baden angeschaut.
Verantwortungsbewusstsein fürs Welterbe in Baden-Baden beeindruckt
Zwei Vertreter des Deutschen Nationalkomitees von ICOMOS (Internationaler Rat für Denkmalpflege) – Professor Brigitte Mang (Sachsen-Anhalt) und Klaus Lingenauber (Berlin) – besuchten vom 24. bis 25. Januar erstmals Baden-Baden. Dieser erste Besuch diente dazu, die Monitore mit dem Welterbe in Baden-Baden und den dafür Verantwortlichen vertraut zu machen und sie über die Welterbestätte und ihre charakteristischen Merkmale zu informieren. Mang und Lingenauber konnten sich auf der Basis von zahlreichen Ortsterminen, kollegialen Besprechungen mit den Verantwortlichen aus Baden-Baden und dem Land Baden-Württemberg sowie dem Studium von historischen Plänen und aktuellen Gutachten einen guten Überblick über den heutigen Zustand verschafften. Sie wurden darüber hinaus über geplante Veränderungen in der Welterbestätte Baden-Baden als Teil der „Great Spa Towns of Europe“ UNESCO-Welterbestätte informiert. Brigitte Mang und Klaus Lingenauber zeigten sich insbesondere von dem Verantwortungsbewusstsein der städtischen und weiteren Verantwortlichen fürs Welterbe in Baden-Baden sehr beeindruckt. Die Begeisterung der beiden ICOMOS Deutschland-Monitoren nach dem Besuch in Friedrichsbad und Casino war ebenfalls offenkundig. Der einzigartige historische Badetempel und die traditionsreiche Spielbank machen den besonderen Beitrag Baden-Badens zu der „Great Spa Towns of Europe“ aus.
Organisation und Mitwirkende
Organisiert wurde der Besuch durch die Stabsstelle Welterbe und Stadtgestaltung der Stadt Baden-Baden in enger Kooperation mit dem Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart (LAD) und dem Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen Baden-Württemberg (MLW) als oberste Denkmalschutzbehörde. Mang und Lingenauber wurden durch einen kleinen Kreis von Verantwortlichen für das Welterbe begleitet: Dr. Denise Beilharz vom Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen), Marie Schneider vom Landesamt für Denkmalpflege Baden-Württemberg sowie Thomas Schwarz, Lisa Poetschki und Smriti Pant seitens der Stadt Baden-Baden. An ausgewählten Standorten ergänzten Vertreterinnen und Vertreter der städtischen Einrichtungen – wie Umweltamt, Gartenamt, Stadtmuseum und Theater – sowie andere Institutionen wie die Bäder und Kurverwaltung Baden-Württemberg, die Carasana Bäderbetriebe GmbH, das Casino Baden-Baden und die Stourdza Kapelle mit fachlichen Erläuterungen zum Zustand und Management der Welterbestätte.
Baden-Baden als Teil der „Great Spa Towns of Europe“
„The Great Spa Towns of Europe“ sind eine transnationale serielle Welterbestätte, bestehend aus elf bedeutenden europäischen Kurstädten aus insgesamt sieben Nationen. Dazu zählen neben Baden-Baden, die Kurstädte Bad Ems und Bad Kissingen in Deutschland, Baden bei Wien in Österreich, Spa in Belgien, Karlsbad, Marienbad und Franzensbad in der Tschechischen Republik, Vichy in Frankreich, Montecatini Terme in Italien sowie Bath in Großbritannien.
ICOMOS Deutschland und präventives Monitoring
Das Deutsche Nationalkomittee von ICOMOS (Internationaler Rat für Denkmalpflege) stellt jeder UNESCO-Welterbestätte in der Bundesrepublik jeweils zwei oder mehr Experten zur Seite, die jährlich die Stätte besuchen und einen Bericht zu erstellen. Die wichtigste Aufgabe der Monitoring-Beauftragten ist es, durch frühzeitige Beratung von Entwicklungsprojekten zur Konfliktvermeidung beizutragen. Die drei deutschen Teilstätten der „Great Spa Towns of Europe“ haben derzeit gemeinsam zwei Monitore. Die Kurstädte Bad Ems und Bad Kissingen wurden von Brigitte Mang und Klaus Lingenauber Ende 2022 ebenfalls besichtigt.